Im Vergleich zum konventionellem Strommix sparen wir mit dem Windrad 10.000 Tonnen CO₂ pro Jahr ein. Das entspricht der hundertfachen Menge an CO₂, die derzeit von den Bäumen eines Anlagenstandortes umgewandelt und gespeichert wird. Die sieben am Dachsberg geplanten Windenergieanlagen zusammen werden jährlich über 70.000 Tonnen CO₂-Emissionen vermeiden, während sie übers Jahr gerechnet so viel Strom produzieren, wie 26.000 Haushalte verbrauchen.
Verglichen mit Kohle-, Gas und Atomkraftwerken werden Windenergieanlagen für deutlich küzere Zeiträume aufgestellt und anschließend weitestgehend rückstandslos entfernt.
Technisch ist das möglich. Allein die einzelne, von uns betriebene Bürgerwindanlage erzeugt CO₂-freien Strom für etwa 3.760 Vier-Personen-Haushalte, also ca. 15.000 Personen. Damit kann rechnerisch die gesamte Bevölkerung von Schwielowsee mit sauberem Strom versorgt werden.
Uns ist ein vitaler und dauerhaft ökologisch gesunder Wald wichtig. Gemäß der Waldzustandserhebung 2020 ist etwa 80 % des deutschen Waldes stark geschädigt. Die Errichtung der Windkraftanlage ist ohne Baumfällungen an Zuwegungen und Bauflächen nicht möglich. Allerdings wird durch die vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen mehr Wald wieder aufgeforstet, als für den Bau der Anlagen gerodet werden muss. Dabei werden Monokulturen und minderwertige Baumbestände durch den Waldumbau zu Mischwäldern entwickelt. Es entsteht langfristig ein qualitativ hochwertiger Wald.
Neben den Maßnahmen zum ökologischen Waldumbau werden von den Windpark-Investoren auch zwei neue Löschwasserbrunnen im Planungsgebiet am Rande des Berliner Autobahnrings errichtet. Diese Schutzmaßnahme ist Teil der Baugenehmigung. Die Löschbrunnen werden selbstverständlich auch zur allgemeinen Waldbrandbekämpfung von Nutzen sein. Der Ausbau von Waldwegen für schwere Fahrzeuge wird den Feuerwehren ebenso zu Gute kommen. Und diese Infrastruktur wird, wie wir in den letzten heißen Sommern erleben konnten, dringend benötigt.
Die ganze Welt spricht davon, dass JETZT der Ausbau regenerativ erzeugter Strom intensiviert werden soll. Auch sind die Genehmigungsverfahren sehr kompliziert und brauchen sehr viel Zeit. Tatsächlich erleben wir, dass viele solcher Projekte bekämpft, verzögert und vor Gericht beklagt werden. Mit dem Bau eines Bürgerwindrades wollen wir jetzt ein Zeichen setzen, wie nicht nur das Notwendige getan werden kann, sondern wie jetzt weitere positive Wirkungen erreicht werden können, z. B. durch die finanzielle Bürgerbeteiligung und durch finanzielle Förderung neuer Energie- und Klimaschutzprojekte in Schwielowsee aus Erlösen des Bürgerwindrads - mindestens 20 Jahre lang.
Bis jetzt haben wir mit Hilfe von Experten (Banken, unabhängigen Windkraftplanern) finanzielle Berechnungen über die gesamte Lebensdauer der Bürgerwindanlage, die mindestens 20 Jahre beträgt, inklusive Rückbaukosten durchgeführt. Diese zeigen, dass sich das Bürgerwindrad ökonomisch betreiben lässt. Eine endgültige Berechnung kann erst erstellt werden, wenn die rechtsfeste Genehmigung zum Bau vorliegt.
Die Havelwind GmbH & Co. KG wurde von Bürger:innen gegründet, um in Kooperation mit der Firma NOTUS energy ein Bürgerwindrad im Schwielowseer Windpark Dachsberg zu betreiben.
Die bürokratischen, steuerlichen, haftungs- und gesellschaftsrechtlichen Hürden zur Gründung einer Betreibergesellschaft, an der sich viele Bürger:innen – wir hoffen auf Hunderte – finanziell beteiligen können, sind leider sehr hoch. Im Initiativkreis wurde zunächst ein Genossenschaftsmodell favorisiert. Diese Genossenschaft hätte dann von der Potsdamer Windkraftfirma Notus Energy eine der fertig gestellten Anlagen im Windpark Dachsberg in Form einer Betriebsgesellschaft GmbH & Co. KG erwerben müssen, um das Bürgerwindrad betreiben zu können. Die verbundenen Gesellschaften aus Genossenschaft und Kommanditgesellschaft zu betreiben und dauerhaft zu bewirtschaften ist grundsätzlich machbar, aber relativ komplex und fordert einen hohen Aufwand. Nach mehrjährigen Überlegungen ist deshalb der Initiativkreis zu dem Ergebnis gekommen, dass in Schwielowsee der einzig realistische Weg der verbundene Betrieb zweier Kommanditgesellschaften ist. Dazu haben sich aus dem Initiativkreis neun Personen bereit erklärt und im Februar 2022 die Gesellschaft „Havelwind GmbH & Co. KG“ gegründet. Diese Gesellschaft wird dann zum Zeitpunkt der Realisierung die Betriebsgesellschaft GmbH & Co. KG des Bürgerwindrads erwerben. Mit Hilfe der Schwarmfinanzierung will sie vielen Bürgerinnen und Bürgern einfach und unbürokratisch eine finanzielle Beteiligung ermöglichen und darüber hinaus vor allem dauerhaft weitere lokale Energie und Klimaschutzprojekte fördern.
Es wird zurzeit zwischen Notus und der Havelwind GmbH & Co. KG ein Kaufvertrag ausgearbeitet, der im Jahre 2022 geschlossen werden soll.
Die Havelwind GmbH & Co. KG kann mit Hilfe der Schwarmfinanzierung möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern einfach und unbürokratisch eine finanzielle Beteiligung an dem Bürgerwindrad ermöglichen.
Alle Bürger:innen können sich an der Schwarmfinanzierung beteiligen, vorzugsweise Menschen aus der Gemeinde Schwielowsee und der Region.
Bei einer Schwarmfinanzierung werden die privaten Anlagen in Form von Nachrangdarlehen geleistet. Für diese gibt es feste Laufzeiten, Zinshöhen und Rückzahlungstermine. Private Anlagen sind pro Person der Höhe nach begrenzt (250€ – 25.000€).
Sämtliche Projektinformationen über die Errichtung des Bürgerwindrades, zur Wirtschaftlichkeit des Betriebs und zum persönlichen Darlehenskonto werden für die Anleger:innen in einem Internetportal transparent nachvollziehbar sein. Mit Hilfe eines professionellen Schwarmfinanzierungs-Dienstleisters haben Anleger:innen jederzeit Zugriff auf ihr individuelles Konto mit Umsätzen, Dokumenten und jährlichen Zinsbescheinigungen.
Unter diesem Link können Sie sich ab sofort registrieren und ihr Interesse bekunden.
Die Schwarmfinanzierung startet voraussichtlich im Jahr 2024/2025 – zeitgleich mit dem Erwerb des schlüsselfertigen Bürgerwindrads von der Firma NOTUS Energy.
Es gibt bundesweit sehr viele erfolgreiche Beispiele, die zeigen, dass es geht. Auch wir setzen auf das Instrument der „Schwarmfinanzierung“. Diese onlinebasierte Finanzierungsform nach §2a VermAnlGesetz wurde von der Bundesanstalt für Finanzen (BaFin) geschaffen, um einer großen Anzahl von Anleger:innen eine einfache und standardisierte Form der finanziellen Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. Mit dieser Anlageform unterstützen Menschen Projekte, die Ihnen inhaltlich am Herzen liegen, zu langfristigen und guten Zinsbedingungen, zugleich auch mit einem gewissen Restrisiko, welches im ungünstigsten Falle zum Verlust des eingesetzen Kapitals führen kann.
Um die Energiewende lokal voranzutreiben, wollen wir lokal das Zustandekommen neuer Projekte zur Energiewende und zum Klimaschutz fördern. Wir beabsichtigen, jährlich mindestens 10.000 Euro aus den Erlösen des Bürgerwindrads zur Verfügung zu stellen und damit einen weiteren Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Unsere Fördermittel können als direkte Anschubfinanzierung für neue Projekte verwendet werden oder innerhalb eines größeren Projektes dem Eigenmittelnachweis dienen. So können auch weitere Gelder aus anderen Förderprogrammen beantragt werden.
Nachdem das Bürgerwindrad in Betrieb gegangen ist, möchten wir regelmäßig Projektmittel vergeben. Wir beginnen damit planmäßig ab dem zweiten Betriebsjahr, also voraussichtlich im Jahr 2026/2027.
Alle können Projektideen beisteuern oder konkrete Projektvorschläge einbringen. Jede und jeder kann sich für die Förderung bewerben. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Wir erhoffen uns davon einen dauerhaften und anregenden Austausch in der Gemeinde über Möglichkeiten, Experimente und ganz praktische Innovationen zum Klimaschutz vor Ort.
E-Mobilität und klimaverträgliche Verkehrsmittel sowie Infrastruktur (Wie wäre mit einer Caputher Fähre „Tussi III“ mit Elektrobetrieb?)
Energie-Effizienzmaßnahmen
Energetische Biomassenverwertung aus Reststoffen
Geothermie
Neupflanzung und Waldumbau
Photovoltaik auf Gebäuden oder Freiflächenanlagen (z.B. als gleichzeitiger Lärm- oder Sonnenschutz)
Informationen für Verbraucher:innen